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Das falsche Versprechen der Normalität


05.08.2020


[Ich hatte Probleme, richtig reinzukommen heute, weil es schon zehn Uhr abends war. Aber schließlich klappte es.]


T: [mantraartig, um nicht einzuschlafen]: Ich muss es versuchen. Ich muss es versuchen. Ich muss es versuchen.

H: [lächelt] Der Versuch macht den Unterschied zwischen »Es ist mir wichtig« und »Es ist mir egal«.

T: Ha, das ist echt gut!

[Die Harpyie füllt meinen Kopf ein paar Minuten lang mit neuen Szenen fürs Drachenkind. Sehr emotionale, wütende Szenen.]

H: Ich zeige dir die nächsten zornigen Szenen im Buch. Kein Wunder, oder?

T: Nein, wirklich nicht. Danke dir! Kannst du mir bitte helfen, damit der Roman (Ghomon + Gorgonn) fertig wird? Das ist doch DEIN Buch!

H: Im Moment gibt es Wichtigeres, aber ja. Natürlich werde ich dir helfen, wenn die Veröffentlichung ansteht.

T: Du sprichst von der Challenge, oder? Das sind die ›wichtigeren Dinge.‹

H: Das ist ja nun kein großes Geheimnis mehr. ;)

T: Es ist schon spannend, wie alle SOFORT auf dieses Projekt angesprungen sind. Nepomuk, meine Eltern, meine spirituellen Freundinnen ... Neulich habe ich sogar kurz überlegt, Anna Katmores Verlag das Projekt vorzuschlagen. Immerhin hat der Verlag ja auch das »Auslöserbuch« für diese Challenge gekauft.

H: Mach doch. Was auf Erden sollen sie sagen außer nein?

[»Losing my insanity« von Sonata Arctica spielt.]

T: Hm, gute Musikwahl, das muss ich dir echt lassen. Manchmal habe ich das Gefühl, ein »verrücktes« Leben ist eigentlich die Norm und alles andere kommt danach. Kinder zum Beispiel sind ›verrückt‹ von Natur aus. Sie hören noch die Stimmen, sehen noch die Geister, vertrauen JEDEM etc. Erst später legen wir das alles ab und glauben (beziehungsweise bekommen gesagt), es sei zu unserem Besten. Dann, viele Jahre später, stellen wir fest, dass uns nichts geblieben ist. Keine Geister, keine Wunder, kein Vertrauen.

H: Auch hier setzt dann ein großer Zorn ein. Berechtigterweise! Dir wurde ein Leben lang gesagt: »Verhalte dich logisch, berechenbar und normal, und dein Leben wird GUT sein. Wird ERFOLGREICH sein.« Aber es ist eben nicht gut. Es ist leer. Und auch der beschworene Erfolg stellt sich eher selten ein. Selbst, wenn er es tatsächlich tut, fühlt auch er sich ebenso leer an! Bequemer, aber leer. Siehst du, dass ihr dieses Spiel gar nicht gewinnen könnt? ES GEHT NICHT.

[Timer abgelaufen.]

H: Schlaf jetzt, es ist sehr spät. Wir sprechen uns morgen.

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