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"Ich bin das Ende aller Apathie."


01.08.2020


Wie ich es lose mit der Weltenschlange besprochen hatte, habe ich mir den Juli »frei genommen« vom Channeln und steige heute wieder ein. Allerdings erhielt ich schon seit Tagen mehr oder minder subtile Zeichen, wer mein nächster »Sparring-Partner« sein könnte. Seit vielen Tagen finde ich nämlich Federn – ganz besonders oft von Raubvögeln. Vorgestern dann wurde aus dem Ratespiel die schlussendliche Erkenntnis: Die Harpyie ist bei mir. Ich kenne sie aus den Drachenkind-Büchern ja schon, auch wenn sie dort ein ego-beladene Rolle spielte. Aus dieser ist sie nun offensichtlich herausgestiegen, das Schauspiel ist vorbei – und die Realität ist noch SO viel cooler als die Figur. ;)


Für’s Channeln habe ich wie so oft Musik auf die Ohren gesetzt und eines der ersten Lieder war »Dynamite« von Sigrid – ein sehr, sehr trauriger Song.

Harpyie: Waah, waah, waaah. Immer dieses Geheule!

Tanja: Hey, ich mag das Lied.

H: Ich kenne die Frequenz des Selbstmitleids nicht, sie ist nicht meine. Oder hast du schonmal eine traurige oder depressive Harpyie gesehen? Allerdings mag ich, dass sie singt: »Know that I am dynamite.«

T: Wenn Trauer dich nervt, für was also bist du zuständig?

H: Für den Zorn. Zorn gibt Kraft. Er gibt dir den Tritt, um ins Handeln zu kommen. Ich bin das Ende aller Apathie.

T: Bist du die Adlerfigur, die sich der nordischen Sage nach mit dem Wesen unter dem Weltenbaum oder mit Jormungandr streitet?

H: Ja und nein. Die Weltenschlange steht für Balance, aber Balance bedeutet oft, nicht zu handeln und Gott/ den Zufall/ andere entscheiden zu lassen. Ich hingegen will grundsätzlich vorwärtskommen. Hier sind sich Jormungandr und ich in der Tat uneinig.

T: Ich habe das Gefühl, wenn es Balance und Vorwärtskommen gibt, dann müsste es auch eine dritte Kraft geben, die rückwärtsgerichtet ist.

H: Auch eine Rückwärtsbewegung ist Bewegung. Denk an einen Stein. Er liegt, oder er kommt ins Rollen. Es gibt keinen dritten Zustand.

T: Danke, so macht es Sinn! Bist du denn DIE Harpyie? Die aus dem Drachenkind?

H: Ich bin das Konzept des Zorns, ja. Ich bin ein purer Drang, ein Impuls. In letzter Zeit hörst du oft, dass ihr euren Frieden mit den »Niederen« machen müsst, und davon bin ich ein Teil. Wer Zorn verteufelt, versteht allerdings nicht, dass ich ein Schützer bin. Ich treibe derzeit eure jungen Leute an, denen ihr die Luft zum Atmen raubt – und ich meine das nicht sprichwörtlich! Zorn schützt deinen wunden Punkt. Er ist ein Wachhund. Und ein sehr effektiver noch dazu. Ich – der personifizierte Zorn – tauche auf, wenn eine Schwachstelle im Menschen ist, die schon lange hätte beseitigt sein müssen. Das am dicksten verkrustete Thema. Die vollkommen festsitzende Angst. ABER: Du erkennst sofort, dass ich nicht ernstlich nützlich sein kann, wenn ich mich nach außen (gegen den Angreifer) richte. Kurzfristig kann ich zwar dafür sorgen, dass der wunde Punkt nicht weiter angesprochen wird, aber langfristig ist das natürlich keine Taktik, die echtes Vorankommen ermöglicht. Es ist wie in deiner Geschichte: HÖR AUF, MICH ZU BEKÄMPFEN und nutze mich als das, was ich bin. Eine Waffe. Ja, auch gegen andere, aber vor allem gegen Stillstand im Selbst. Zorn und Wut sind nicht deine Feinde – wenn du sie vom Wachmann zum personal trainer machst!

Ein Beispiel: Stell dir vor, du bist derzeit nicht zufrieden mit deiner Körperform.

T: Da brauche ich derzeit nicht viel Fantasie ...

H: (grinst) Umso besser. Wenn nun jemand etwas gemeines über deine Form sagt, kann ich noch in der Minute zu Hilfe kommen und einen saftigen Gegenkommentar platzieren.

T: (grinst) Das klingt aber nicht sehr christlich.

H: Pah! Wohin hat euch die Lehre von der zweiten Wange denn gebracht in 2000 Jahren? Hm?

T: Touché.

H: Na bitte. Zurück zu den Schritten: Sobald der Angreifer kaltgestellt ist, geht der innere Prozess los – WENN du insgeheim schon lange Handlungsbedarf siehst – und wenn nichts in deinem Zornkreislauf gestört ist, was leider extrem häufig ist auf eurer Welt. Es nagt an dir. Das nächste Mal, wenn du einen ganzen Tag auf der Couch gammeln willst, wirst du zornig auf dich selbst und deine gottverdammte Faulheit. Also ziehst du Schuhe an und gehst noch eine Runde laufen. Denn eigentlich mochtest du das ja immer, nicht wahr? Wenn alles gut funktioniert, gebe ich dir mehr Kraft als du für JEDE menschenmögliche Veränderung im Universum bräuchtest. Und deshalb sind meine ureigenen Sprüche:


» Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.«


und


»Der menschliche Wille kann Berge versetzen.«


Bis morgen.


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