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Jormungandr - Tag 12


[16.06.2020 – Keine Connection.]


17.06.2020

Ich hatte heute zu Beginn übers Nordic Walking nachgedacht, und obwohl ich Joggen verabscheue, bin ich schon ganz süchtig nach meiner täglichen Walking-Runde. Das ist ja auch eines der wenigen Dinge, die ich tun kann, um in Lockdown und Co. nicht wahnsinnig zu werden zu Hause.


J: Alles, was du scheust, das setze ich in deinen Weg. Alles, was du bewunderst, pausiere ich.

T: [denkt über die Verbindung zwischen Laufen und Spiritualität nach.]

J: Du musst nicht nach Mekka oder zum nächsten Tempel pilgern. Du musst dich nicht alle paar Meter in den Staub werfen. Aber GIB MIR etwas Zeit aus deinem Tag – und zwar jeden einzelnen Tag!

Der Sabbat war ein nettes Konzept und er passte in eine Zeit, in der ein Brot der Lohn deines Tagwerks war. Heute solltest du unbedingt 30-40 Minuten für dich selbst beiseite schaffen – eine Stunde, wenn du etwas aufschreiben oder zeichnen willst. Auf diese Art verlierst du niemals deine Balance. Kommst nie ins Straucheln. Wir sind GROSSE Helfer, wenn du uns die Zeit einräumst, helfen zu dürfen.

T: Tut mir leid, dass es gestern nicht geklappt hat. Ich habe wirklich versucht, mich zu konzentrieren.

J: Immerhin bemerkst du jetzt, dass diese Ausfälle doch eher selten sind. Und, dass der Tag danach das Warten oft wert ist.

T: Du hast vor ein paar Tagen gesagt, ihr beschützt mich. Können wir über einige Momente in meinem Leben sprechen, wo das der Fall war?

J: Sicherheit war dir schon immer wichtig. Das liegt teilweise daran, dass du die hässlichste Seite betrunkener Massen schon erlebt hast – als Hexe zum Beispiel. Deshalb legst du keinen Wert auf Trinkgelage, und die Frauen in deiner Familie ebenso wenig. Aber es gab auch andere Gelegenheiten, bei denen der Eingriff wesentlich direkter war. Beinahe-Unfälle mit dem Auto, wo wir dein Steuer übernahmen. Ein Arzt, GENAU zur richtigen Zeit an GENAU dem richtigen Ort. Oder deine Seelenfamilie, die an dein Bett kam nach der Augen-OP und deine Schmerzen auflöste, als niemand dir Schmerzmittel für die Nacht geben wollte. Und ja, ganz selten sogar menschliche Schutzschilder. Deine Schwester. Deine Mutter bei kleineren Gelegenheiten. Und hier schrecken wir nicht davor zurück, zu sagen: Du bist in diesem Punkt absolut nichts Besonderes!

T: Irgendwie ist das wirklich beruhigend.

J: Es wäre ja auch schrecklich, zu wissen, dass du geschützt wirst und andere nicht. Es gab noch einen Moment, wo dir unumstößlich klar wurde, dass wir für dich da sind. Du bist damals auf einer vereisten Straße gefahren und fast in einen Pfosten hinein. Die Bremse war bereits am Anschlag, und du bist immer weiter gerutscht. Viele, viele Meter weit. Also hast du deine Augen geschlossen – und angefangen zu beten. Einen Zentimeter vor dem Pfosten kamst du zum Stehen. Alles war gut.

[Jedes Wort hiervon ist wahr. Als Fahranfängerin bin ich in meiner eigenen Straße mal fast in einen Pfosten hineingerauscht bei fiesem Glatteis. Es wäre wahrscheinlich nicht so arg viel passiert, aber welche 18-Jährige wäre nicht absolut in Schock gewesen?]

T: Das habe ich nie vergessen. Und ihr habt nicht mal eine Gegenleistung gefordert. Nie.

J: Oh, wir haben eine Menge als Gegenleistung gefordert – nur nichts, was du uns bewusst gegeben hast oder dir hättest bewusst machen können. Bis jetzt.

T: Die Texte.

J: Die Texte, ganz genau.

T: Manchmal frage ich mich, ob ich sterben werde, wenn alles endlich niedergeschrieben ist.

J: Natürlich wirst du das. Genau wie JEDER ANDERE, DER SEIN LEBENSZIEL ERFÜLLT HAT. Aber: Da es viele Millionen Nebenaufgaben gibt, kannst du deinen Körper noch LANGE behalten, nachdem deine wichtigsten Dinge erledigt sind.

T: Hört das Beschützen von eurer Seite dann auf?

J: Natürlich nicht. Niemals.

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